"Die Wirkung des konzertierten Vorgehens ist brutal"

Dr. Mark Wilhelm gegenüber dem SPIEGEL zum Regulierungsverhalten der Versicherer in der Corona-Krise.


 

[... Dass große Versicherer ihre Kunden gemeinsam vor die Wahl stellten, entweder auf einen Großteil ihrer Ansprüche zu verzichten oder langwierig zu klagen, sei womöglich auch "kartellrechtlich problematisch", sagt Mark Wilhelm, Fachanwalt für Versicherungsrecht. Seine Kanzlei vertritt fast 1000 klagebereite Betriebe. Von 47 Assekuranzfirmen, sagt Wilhelm, hätten nur drei die Corona-Schäden der Gastronomie meist voll reguliert: HDI, Signal Iduna und LVM. "Die Wirkung des konzertierten Vorgehens ist brutal." [...]

[...] Nach Paragraf 1a des Versicherungsvertragsgesetzes müssen Anbieter im Vertrieb "stets ehrlich, redlich und professionell" im "bestmöglichen Interesse" der Kunden handeln. und "insbesondere im Schadensfall" bei der Erfüllung von Versicherungsverträgen mitwirken. Der Inhalt der bayerischen Lösung sei damit kaum vereinbar, sagt Wilhelm, denn die sei keineswegs im Interesse der Kunden. Die Versicherer hätten nicht mitgeteilt, dass der Versicherungsschutz umstritten und die Berechnung offenkundig nicht plausibel sei. "Ehrlich und redlich sieht anders aus." [...]

Der vollständige Artikel erschien am 12. September 2020 im SPIEGEL (S. 66) sowie online unter www.spiegel.de (Digital-Abo erforderlich).

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